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Thomas Scharr
Thomas Scharr ist unser Mann für die außergewöhnlichen Reisen. Diesmal verschlug es ihn nach Usbekistan. Wie er feststellte, ist das Land kulturell hochinteressant und zu Unrecht in Deutschland als Reiseziel vollkommen unbekannt.
Wissen Sie wie die Hauptstadt von Usbekistan heißt? Nein? Dann sind Sie nicht alleine. Usbekistan ist ein weißer Fleck auf der inneren Landkarte vieler Deutscher. Die Antwort lautet übrigens Taschkent. Wahrscheinlich klingt das in Ihren Ohren immer noch unbekannt. Macht aber nichts, in 5 Minuten sind Sie schlauer.
Ich reiste am 19. November mit Uzbekistan Airways in gerade mal 5,5 h von Frankfurt nach Taschkent. Der Flug war übrigens sehr angenehm, die Airline steht der Konkurrenz in nichts nach. In Usbekistan hatte ich fast durchgängig top Wetter: 20° C und Sonnenschein. Dem ist Ende November nicht immer so. Die beste Reisezeit erstreckt sich von Mitte April bis Mitte Juni sowie von Mitte September bis Anfang November. Der Sommer kann mit Spitzentemperaturen von bis zu 50° C für Mitteleuropäer unangenehm werden.
Mitten in Zentralasien gelegen, ist Usbekistan umgeben von Ländern, deren Namen auf -stan enden (Kasachstan, Turkmenistan, Tadschikistan, Kirgisistan und Afghanistan). Den Größten Teil des Binnenstaates bedecken Wüsten, wobei die bedeutendsten Städte an Oasen liegen. Sie dienten ursprünglich als Etappenziele für Karawanen, die auf der legendären Seidenstraße unterwegs waren. Auf Kamelen transportierten diese Seide von China bis nach Südeuropa. Im 19. Jahrhundert fiel Usbekistan an Russland und war bis zur Unabhängigkeit 1991 Teil der Sowjetunion. Aufgrund seiner Geschichte ist das Land kulturell beeinflusst von China, Europa, Indien, Russland und dem Orient, was sich unter anderem am Mischmasch der Ethnien bemerkbar macht: Usbeken, Tadschiken, Karakalpaken, Kasachen, Tartaren und Araber nutzen Russisch für die Kommunikation untereinander.
Meine Rundreise begann in Taschkent, mit 2,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes. Mit meiner Reisegruppe besichtigte ich die älteren Baudenkmäler, wie die Reste des Kaffal-Schaschi-Mausoleums und die Barak-Chan-Medresse (Medressen sind religiöse Hochschulen). Was mich aber am meisten beeindruckt hat, war der Besuch des Chorsu Marktes. Er gilt als einer der ältesten Basare Zentralasiens, ist aber im Gegensatz zu den historischen Gemäuern überaus lebendig. Unter einem riesigen Kuppelbau bieten etliche Händler Gewürze, Gemüse und Kunsthandwerk feil. Ein Treffpunkt für Einheimische und ein Must-See für Touristen.
Station 2 war mein persönliches Highlight der gesamten Reise: Die Oasenstadt Khiva. Dort tauchte ich leibhaftig in die Seidenstraßen-Kultur ein. Unser Rundgang führte uns durch die von mächtigen Sandsteinmauern umgrenzte Altstadt (Ichan Qalʼа), die aufgrund ihres tollen Erhaltungszustandes zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Trotzdem geht es entspannt zu – zumindest in der Nebensaison. Je nachdem, wie viele Sehenswürdigkeiten man besucht und wie viele Teestuben man mitnimmt, kann man hier einen ganzen Tag verbringen.
Von der Fülle und Dichte der Attraktionen her war die Stadt Buchara noch beeindruckender, die 3. Station unserer Rundreise. Ich empfehle, 2 Nächte dort zu bleiben, um mindestens einen vollen Tag zum Sightseeing zur Verfügung zu haben. Die Altstadt ist sehr gut erhalten und autofrei. Dadurch lässt sie sich entspannt zu Fuß erkunden.
Unter den vielen Highlights stach für mich die Zitadelle Ark hervor, eine riesige Festung, in der einst die Herrscher von Buchara residierten. Größer als 5 Fußballfelder und von einer 16–20 m hohen Mauer umgeben, wird sie auch als „Stadt in der Stadt“ bezeichnet. Beim Anblick des religiösen Zentrums der Stadt mit dem Kalon-Minarett (dem Wahrzeichen der Stadt), mehreren prächtigen Moscheen und Medressen verschlug es mir beinah die Sprache. Ich empfehle zudem das Labi Hovuz. Dabei handelt es sich um ein historisches Gebäudeensemble mit einem künstlich angelegten Teich in der Mitte.
Von Buchara aus unternahmen wir einen Ausflug nach Gijduvan. Die Stadt ist berühmt für seine traditionellen Keramikmeister, die Teller, Kannen und Schüsseln nach althergebrachter Methode aufwendig verzieren. Teller sind ein zerbrechliches Mitbringsel – ich habe meinen zum Glück heil heimgebracht!
Den krönenden Abschluss meiner Rundreise bildete die Stadt Samarkant, die wohl einzige, die vom Namen her Einigen bekannt vorkommen dürfte. Auch diese Stadt ist Weltkulturerbe, hat als Schnittpunkt der Kulturen fantastische Architektur aus mehreren Jahrhunderten zu bieten. Das bedeutendste Gebäude-Ensemble findet sich am Registan-Platz, einem der prächtigsten Plätze in ganz Asien. Gerahmt wird er von 3 Medressen, die in Usbekistan an ihren überdimensionalen Eingangsbögen erkennbar sind. Alle Gebäude wie auch der Bodenbelag sind mit farblich aufeinander abgestimmten Mosaiken verziert. Das lässt den Platz als ein großes Ganzes erscheinen. Auch in Samarkand gibt es so viel zu sehen, dass Sie mindestens einen ganzen Tag einplanen müssen!
Nach einer Woche Usbekistan wartete schon mein Flieger von Taschkent zurück nach Deutschland. Meine Rundreise hatte mehr den Charakter einer Bildungsreise, weshalb sie für Geschichts- und Kulturinteressierte, ganz besonders aber für Fans des Orients sehr zu empfehlen ist. Die Hotels waren sauber und hübsch eingerichtet, aber keine All-Inclusive-Luxushäuser. Für entspannten Urlaub am Pool kann ich Ihnen bessere Ziele anbieten. Aber wenn Sie sich nicht für Kultur interessieren würden, hätten Sie den Reisebericht nicht bis hierhin gelesen ;-) Es bleibt noch zu erwähnen, dass Usbekistan ein sehr sicheres Reiseziel ist.
Gerne hätte ich mehr gesehen von diesem faszinierenden Land: Da wäre einmal das Fergana-Tal mit seinen Seidenmärkten und -fabriken, Töpferwerkstätten und Baudenkmälern. Zwar absolvierte ich einen Kochkurs des Nationalgerichtes Plov, doch hätte mich eine Übernachtung in traditionellen Jurten der Kultur noch einmal nähergebracht. Grund genug noch einmal wiederzukommen nach Usbekistan. Unter Kulturfans gilt das Land sicher nicht mehr lange als Geheimtipp – verdient hätte es das auf jeden Fall.
Direkt aus dem Urlaub haben uns Herr und Frau Kürschner sonnige Urlaubsgrüße gesendet und erzählt, was sie bereits auf Mauritius erlebt haben:
Unsere Kundin Frau Neumann-Schiebel plante zusammen mit Reiseberater Markus Patho ihre Dubai-Reise. Neben Souvenirs für ihre Lieben hat sie uns viele schöne Impressionen mitgebracht:
Auf nach Malaysia ging es für unsere Reiseberaterin Lina Kötz: