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Michael Riebel
Auf ihrer ersten Asienreise überhaupt besuchte unsere Reiseexpertin Annika Küthe Vietnam – das Land der Lampions, Reisfelder und Schwimmenden Märkte. Die Gruppenreise mit dem Veranstalter G-Adventures versprach Abenteuer. Wie abenteuerlich es tatsächlich wurde, lesen Sie in ihrem Reisebericht.
Im Sommer 2022 nahm ich an der 10-tägigen Rundreise Classic Vietnam – Von Hanoi nach Ho-Chi-Minh-Stadt teil. Nach einem sehr angenehmen Flug mit Vietnam Airlines erlebte bei meinem ersten Asienaufenthalt einen echten Kulturschock!
Bei Temperaturen oberhalb der 35 °C und 90 % Luftfeuchtigkeit stiegen mir Gerüche von Garküchen und Abgasen in die Nase. Tausende Motorräder schlängelten sich nach für mich unverständlichen Regeln wild hupend durch die Straßen. Ampeln wurden geflissentlich ignoriert. Fußwege waren nicht nutzbar, weil sie als Parkplatz für Motorräder dienten. Die Straßenseite zu wechseln schien mir unmöglich: es tat sich einfach keine Lücke auf. Es brauchte ein paar Tage, bis ich verstand, dass ich all meinen Mut zusammennehmen und einfach drauflos marschieren musste – immer im Vertrauen auf die anderen Verkehrsteilnehmer und meinen Schutzengel. Willkommen in Asien!
Eine Hanoier Spezialität ist der Egg Coffee: Kaffee, getoppt mit einem cremigen Schaum aus Eigelb und Kondensmilch – superlecker! Als ich im Kollegium davon schwärmte erntete ich neben zustimmenden Kommentaren auch viel unverständliches Kopfschütteln. Dies lässt nur den Schluss zu, dass der Eierkaffee in die Riege der Lebensmittel gehört, die man entweder liebt oder hasst, die einem aber nicht egal sein können. Koriander, Spargel und kalte Pizza lassen grüßen.
Ich als Vegetarierin freute mich wie verrückt auf die fleischlosen Leckereien, für die Asien so berühmt ist. Nur leider sah die Realität anders aus. Es war fast unmöglich, etwas Vegetarisches auf den Teller zu bekommen. Erst nach langer Suche fand ich ein Restaurant nach meinem Geschmack: das Veggie Castle (15 Min. zu Fuß von der Tran-Quoc-Pagode entfernt), das ich uneingeschränkt weiterempfehle.
An Sehenswürdigkeiten habe ich mir den Jadeberg Tempel, die St. Josephs Cathedral und die Train Street angeschaut. Bei Letzterer handelt es sich um eine recht schmale Gasse durch die ein Zug verkehrt – ein tolles Fotomotiv. Sie erlangte erst 2018 durch Selfies auf Instagram internationale Bekanntheit. Ich selbst habe keine Wasserpuppenvorführung gesehen, bekam es aber von Mitreisenden sehr empfohlen. Bei diesem traditionell vietnamesischen Marionettentheater, werden die Figuren mit einer unter Wasser versteckten Mechanik zum Leben erweckt. Dazu dargebotene Live-Musik lässt die Zuschauer in eine märchenhafte Welt eintauchen.
Um meine Erlebnisse in Hanoi zusammenzufassen: Die Stadt ist laut, chaotisch, dreckig und sehr sehr interessant!
Am 2. Reisetag brachte ein Minibus unsere Reisegruppe zum Schiffsanleger von Bai Chay in der Halong Bucht. Unzählige aus dem Wasser aufragende Kalksteinfelsen machen die Halong Bucht zur beliebtesten Touristenattraktion Vietnams und zum Weltnaturerbe. Einer Sage nach entstand die Bucht, als ein Drache auf seinem Weg ins Meer mit dem Schwanz tiefe Furchen ins Land zog.
Wir verbrachten eine Nacht auf dem kleinen Kreuzfahrtschiff „Fantasea“. Ich war die einzige Person an Bord, die sich über ein Einzelzimmer freuen durfte. Außerdem überraschte mich die Kombüse mit leckerem vegetarischem Essen.
Vom Schiff aus unternahmen wir einen Ausflug zu einer wunderschönen Höhle, von denen es in den Felseninseln viele geben soll. Außerdem ging es nach Ti Top Island – einem kleinen Eiland mit Badestrand und tollem Aussichtspunkt. Zum Baden eignet sich die Halong Bucht übrigens gut, die einstweilen umherschwimmenden Plastikteile können das unverfälschte Naturerlebnis nicht trüben.
Am Folgetag ging es zurück nach Hanoi, von wo aus die nächste Etappe startete: Mit dem Nachtzug fuhren wir nach Hue. Die Fahrt war ein Abenteuer für sich! In aufgereihten Stockbetten verbrachten wir unsere Nacht – gemeinsam mit Hunderten Einheimischen. Um dort in den Schlaf finden zu können, muss man wirklich sehr müde sein. Ich empfehle unbedingt die 1. Klasse, weil es in dort Doppelstockbetten gibt. Die Betten in der 2. Klasse sind 3-stöckig und dementsprechend beengt.
Die alte Kaiserstadt Hue bietet eine Menge Kultur. Bei der Besichtigung von Kaiserzitadelle, Kaisergräbern und Tien-Mu-Pagode (eine der höchsten in Vietnam) lernte ich viel über die Vergangenheit Vietnams. Lohnenswert ist eine Bootsfahrt auf dem durch die Stadt fließenden Parfümfluss.
Mittlerweile war die Hälfte meiner Reise um – Bergfest also! Als wäre es ein Symbol, überquerten wie an Tag 5 im Minibus den Hai-Van-Pass, einen Bergpass, der gleichzeitig die natürliche Grenze und Wetterscheide zwischen Nord- und Süd-Vietnam darstellt. Malerische Aussichten auf das Meer und das Gebirge versüßten uns die Fahrt. Unser Ziel war die charmante Hafenstadt Hoi An.
Um es vorwegzunehmen: Mir hat Hoi An von allen besuchten Städten am besten gefallen. Da bin ich wohl nicht die Einzige, denn die Stadt war voll von asiatischen Touristen. Allabendlich wird es romantisch: Bei Einbruch der Dunkelheit fahren mit bunten Lampions beleuchtete Boote über den Song-Thu-Bon-Fluss, der mitten durch die Altstadt verläuft. Auch die Häuser beiderseits des Flusses sind mit Laternen in allen Farben geschmückt. Es ist einfach wunderschön, in einer tropischen Nacht am Fluss zu sitzen und das Spektakel zu beobachten.
Die Altstadt kann sich auch tagsüber sehen lassen! Sie gilt als einzige, die den Vietnamkrieg unbeschadet überstanden hat und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit einem Hoi An Pass für umgerechnet ca. 5 Euro können Besucher 5 Sehenswürdigkeiten in der Altstadt besichtigen.
Schön ist auch der Strand, zumindest der Touristenstrand, denn der wird penibel sauber gehalten. My Khe Beach taucht regelmäßig in Listen der schönsten Strände der Welt auf! Der benachbarte Strandabschnitt für die Einheimischen bietet ein gänzlich anderes Bild – dieses Phänomen kann vielen asiatischen Ländern beobachtet werden. Insgesamt ist Hoi An allerdings sehr sauber und gepflegt.
Die 3 Tage in der Stadt habe ich in vollen Zügen genossen: Ich bin auf Sightseeingtour durch die Altstadt flaniert, habe mir in einer der vielen Textil-Werkstätten 2 Kleidungsstücke auf den Leib schneidern lassen, einen Koch- und einen Laternen-Workshop besucht. Auf einer geführten Fahrradtour inklusive anschließender Bootsfahrt ging es in die Lotusblütenfelder der Umgebung. Die 20 km waren zugegebenermaßen sehr heiß aber auch sehr authentisch, weil wir den Einheimischen über die Schulter schauen durften.
Etwas wehmütig ließen wir Hoi An hinter uns und flogen an Tag 8 nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Auf den ersten Blick war die Stadt sauberer und moderner als Hanoi, dafür jedoch weniger traditionell.
Während des Vietnamkrieges war das damalige Saigon Hauptstadt und hat dementsprechend stark gelitten. Mehrere Museen arbeiten den Krieg auf. Wir besichtigten ein von vietnamesischen Partisanenkämpfern angelegtes Tunnelsystem und das eindrucksvolle Kriegsopfermuseum, das mit schockierenden Bildern allerdings nichts für schwache Nerven ist. Aufgrund der gemeinsamen Geschichte waren viele Amerikaner unter den Touristen.
Das schönste Erlebnis meiner gesamten Vietnam-Reise hört sich eher unspektakulär an: Ich saß mitten in Ho-Chi-Minh-Stadt in einer Fahrradrikscha (Cyclo), als es plötzlich anfing zu regnen. Ich beobachtete den Trubel um mich herum, hörte die prasselnden Tropfen auf dem Dach des Gefährts und war einfach glücklich.
In Ho-Chi-Minh-Stadt endete meine Rundreise durch Vietnam. Der Veranstalter G-Adventures legte Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen organisierten Unterkünften, Transfers und Ausflügen sowie den nötigen Freiheiten, Dinge auf eigene Faust erkunden zu können. Das kam bei allen Mitreisenden gut an. Im Mittelpunkt stand das authentische Vietnam, weshalb wir nicht in Luxushotels übernachteten. Aber: Alle Hotels waren sehr gut ausgesucht, sauber und lagen am Ort des Geschehens. In mir kam durch das Konzept, aber auch weil es meine erste Asienreise war, tatsächlich das Gefühl eines Abenteuers auf.
Da die Rundreise viel Stadt und wenig Natur umfasst, empfehle ich ein paar Tage Badeurlaub im Anschluss. Traumstrände und damit geeignete Möglichkeiten gibt es in Vietnam zuhauf. Grundlegende Tatsachen über Vietnam sollte man vor einer Reise kennen:
Siamar-Reiseexperte Sebastian Kunze wurde vom Hotelbetreiber „Kerzner International“ nach Dubai eingeladen. Das Konzept der Reise: Er lebte einige Tage Luxushotels, um ein realistisches Gefühl für die Häuser zu entwickeln – und somit seinen Kunden aus erster Hand Empfehlungen aussprechen kann. Ob er die Hotels gut fand, lesen Sie hier.
Im Dezember machte sich unser Reiseberater Markus Patho auf die Suche nach Kubas Geheimtipps. Ob er welche gefunden hat und warum Kubaner oft improvisieren müssen, verrät er in seinem Reisebericht.
Ende November, als sich in Deutschland die Temperaturen dem Nullpunkt näherten, reiste unsere Reiseexpertin Lisa-Marie Thielscher an den schönsten Strand von Mauritius. Die Gründe waren rein beruflicher Natur. Schließlich muss sie ihren Kunden erzählen können, wie schön es dort ist. Einen ersten Eindruck davon erhalten Sie in ihrem Reisebericht.