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Ulrike Römer
Am Samstag, den 18. März 2023 flog ich nach Lissabon, der Hauptstadt von Portugal. Als großer Fan der iberischen Halbinsel bin ich immer gespannt, welche Highlights sie noch zu bieten hat.
Der wunderschöne Anflug auf Lissabon ist mir in Erinnerung geblieben. Die Stadt liegt an der Mündung des Flusses Tejo, der sich hier zu einer gewaltigen Bucht verbreitert. Über den Tejo spannt sich die rote Hängebrücke „Ponte de 25 Abril“, die ein genaues Abbild der Golden Gate Bridge zu sein scheint. Lissabon mutete aus der Luft an wie eine Mischung aus San Francisco und Hamburg.
Am Nachmittag erreichten wir unser Übernachtungshotel. Untergebracht in einem alten Bahnhof, punktet es mit seiner zentralen Lage und ist ein Leckerbissen für eingefleischte Bahnfans. Wer es jedoch grün und ruhig mag, dem kann ich bessere Hotels empfehlen.
Ein Ausflug in die Umgebung Lissabons stand am Sonntag auf dem Programm. Erste Station war Sintra, ein historisches und süßes Städtchen, das man unbedingt anschauen sollte. Dort haben wir das erste Mal „Pastel de Nata“ gekostet, das portugiesische Nationaltörtchen. Die gibt es dort an jeder Ecke und, was soll ich sagen: unbedingt probieren!
Per Bus fuhren wir durch die wunderschöne Landschaft zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Dank der steifen Brise und dem Blick auf das Meer und die Felsküste fühlt man sich dort den Naturgewalten recht nah. Vielleicht verleitete dies den Dichter Luís de Camões zu seiner berühmten Beschreibung des Cabo: „Hier (…) Wo die Erde endet und das Meer beginnt“.
Vorbei an mächtigen Dünen fuhren wir zum Senhora da Guia Cascais Boutique Hotel. Untergebracht in einem altehrwürdigen Herrenhaus mit schönem Garten, würde ich das Hotel meinen Kunden sofort empfehlen. Die Route führte weiter nach Cascais, einem schönen Urlaubsort, dessen Stadtstrand und die dahinterliegende Promenade eine tolle Stimmung vermitteln.
Montag in aller Frühe brachte uns eine Tuktuk-Fahrt zu den Highlights Lissabons: Vom Altstadtviertel Alfama mit der historischen Straßenbahn fuhren wir über das Castelo de São Jorge bis zum Parque Eduardo VII. Von dort spazierten wir zurück zum Hotel – naja, eigentlich rannten wir fast, denn wir mussten noch zum Flughafen! Trotz der Eile konnten wir etwas vom besonderen Flair Lissabons aufsaugen. Uns fiel auf, dass viele Lissaboner vor der Haustür selbstgemachten Schnaps für 1 € verkaufen. Das bietet Touristen eine tolle Möglichkeit, mit Einheimischen in Kontakt zu treten.
Trotz der Eile konnten wir etwas vom besonderen Flair Lissabons aufsaugen.
Glücklicherweise schafften wir unseren Flug nach Madeira. Auch der Landeanflug auf Funchal war sensationell, obwohl die Sonne schon untergegangen war: Wir flogen einmal über die Insel hinweg, um dann zu drehen und langsam auf ein Lichtermeer zuzufliegen. Ich habe mich gewundert, ob die Lichter wirklich alle aus Häusern kommen, oder ob es sich um Straßenlaternen handelt. Am nächsten Morgen wurde es mir klar: Die Stadt ist auf etlichen Hügeln erbaut. Häuschen auf nahen und fernen Hügeln sorgten für den unvergesslichen Anblick.
Der nächste Morgen bot die Gelegenheit, die Inselhauptstadt Funchal zu erkunden. Wir besuchten den „Mercado dos Lavradores“, also den Bauernmarkt. Dort gibt es alle Blumen, Samen, Gemüse und Früchte, die man sich nur wünschen kann. Als großer Obstliebhaber kaufte ich köstliche Papaya und Maracuja – alles wächst auf der Insel und ist frisch, gesund, lecker, regional, saisonal und nachhaltig! Ich erstand Samen der Papageienblume, die vor einigen Tagen bei mir zuhause aufgegangen sind.
Unser Weg führte uns durch die Rua Santa Maria, die für ihre künstlerisch verzierten Haustüren bekannt ist. Im Anschluss fuhren wir per Seilbahn hinauf in den Ort Monte, der einen tollen Blick über Funchal und das Meer bietet. Unser erster Eindruck von Madeira: Farben, Farben, Farben!
Am Mittwoch brachte uns eine Jeepsafari in den „Urwald“ von Madeira. So nennen die Einheimischen die unberührte Natur in den Bergen. Mit offenen Jeeps ging es durch eine vielfältige Landschaft hoch hinaus – bis wir irgendwann über den Wolken waren! Dort genossen wir einen fantastischen Rundum-Meerblick. Wirklich einzigartig. Anschließend brachte uns unser Guide zu einem echten Highlight: Dem Feenwald von Fanal. Dort stehen uralte Lorbeerbäume, die über und über mit Moos bewachsen sind. Einige von ihnen standen schon, als die Portugiesen 1419 Madeira entdeckten. Zwischen ihren knorrigen Wurzeln bahnen sich vereinzelte Farne ihren Weg und es scheint, als würden sich tatsächlich Elfen und Feen hinter ihnen verstecken.
Die besondere Atmosphäre des Feenwaldes hat sich bis nach Hollywood herumgesprochen. Als wir dort waren, wurde gerade für den neusten Star-Wars-Teil gedreht.
Am Nachmittag fuhren wir zu den berühmten Naturschwimmbecken von Porto Moniz. Zwischen schwarzen Felsen aus Vulkangestein haben sich natürliche mit Meerwasser gefällte Bassins gebildet. Ich habe es eigentlich nicht so mit Wassertemperaturen unter 30 °C. Aber die Szenerie hat mich derart fasziniert, dass ich mich bei geschätzten 17 °C Wassertemperatur ins kühle Nass gewagt habe. Ich war stolz auf mich und es war fantastisch!
Tags darauf ging es nochmal hinauf nach Monte. Dort bestiegen wir einen traditionellen Korbschlitten – eine Art Seifenkiste auf Kufen, aber ohne Bremse und Lenkung. Räder brauchen die Teile dank der steilen Straßen nicht. 2 weißgekleidete Herren mit Strohhut („Carreiros“) halten den „Carro de cesto“ mit Hilfe von Stricken und ihren Füßen in der Bahn. Ich habe es eigentlich nicht so mit bremsenlosen Karren aus Stroh, die ungesichert mehrere Kilometer einen Berg hinunterpreschen. Deshalb musste ich nochmals über meinen Schatten springen, um das Gefährt zu besteigen. Aber der Adrenalinkick und die tolle Aussicht auf Funchal und das Meer waren es wert! Die Fahrt geht übrigens über reguläre Straßen! An einer Kreuzung passt ein Verkehrspolizist auf, dass es nicht zu Zusammenstößen zwischen Schlitten und Autos kommt. Und dennoch ignorierte ausgerechnet ein Polizeiwagen die Anweisungen und wäre beinah in uns hineingerauscht. Urlaub am Limit!
Nach so viel Aufregung waren wir froh, dass es nachmittags etwas beschaulicher zuging. Wir wanderten entlang der „Levada“ genannten Kanäle, die auf Madeira das Wasser vom regenreichen Norden in den trockeneren Süden transportieren. Wenn Madeira von April bis Juni in voller Blüte steht, muss das ein intensives Naturerlebnis sein.
Apropos Natur: Im Hotel Sentido Galomar bemüht man sich, diese zu schützen. Es handelt sich um das erste energieautarke Resort Portugals. Es wurde daher als „Greenest Hotel of Portugal“ ausgezeichnet. Durch seine traumhafte Lage an den Klippen von Canico ist es einen Urlaub wert.
Abends fanden wir uns in einem typisch madeirischen Restaurant ein. Es gab „Espetadas“ (lange Rindfleischspieße) – ein Genuss für Steakfans wie mich. Dazu tischte man uns Knoblauchbrot, Süßkartoffel und Maracuja-Limo auf. Das perfekte Menü a la Madeira!
Der für jeden Inselurlaub obligatorische Bootsausflug folgte am Freitag. Auf einem hübschen Katamaran schipperten wir aufs Meer hinaus, um uns die Insel von einer anderen Perspektive aus anzuschauen. Und was hatten wir für ein Glück! Delfine und Grindwale schwammen um unser Boot herum. Der Schiffsführer erklärte uns in gutem Englisch, wie „lucky“ wir sind und zeigte uns die mit 580 m höchste Steilküste Europas!
Nach dem Bootstörn sahen wir uns die Klippen von oben an. Der Aussichtspunkt Cabo Girao bietet eine Glasplattform, auf der man über die Klippe hinaustreten kann – mit freiem Blick nach unten! Wie Sie sich vielleicht denken können, habe ich es eigentlich nicht so mit großen Höhen. Aber Tschaka! – ich habe mich ein drittes Mal überwunden und konnte den Ausblick genießen! Die Reise nach Portugal stellte mich vor einige Herausforderungen und ich bin stolz, sie allesamt bewältigt zu haben. Noch eine Woche länger und ich wäre wahrscheinlich im Wing-Suite von der Klippe gesprungen. Aber Spaß bei Seite, Portugal bietet einfach so viele tolle Orte, dass ich mich geärgert hätte, hätte ich sie nicht in vollen Zügen genossen.
Dann war mein toller Trip nach Lissabon und Madeira auch schon vorbei. In vielen Punkten hat mich das Land überrascht. 1. Portugal punktet mit naturbelassenen Küsten. Bettenburgen, wie Sie das Bild manchen Mittelmeerstrandes prägen, sucht man hier vergeblich. 2. Die portugiesischen Städte sind supersauber. Auch in der Natur liegt nirgends Müll herum. 3. Für ein subtropisches Land ist Portugal auffallend grün. 4. Die Portugiesen sprechen durch die Bank weg ein sehr gutes Englisch. Deutsch beherrschen nur wenige. 5. Das Essen war Klasse! Vor allem auf Madeira gibt es gefühlt alle Früchte dieser Erde.
Und so traten wir am Samstagmorgen den Heimflug über Lissabon an. Die Umsteigezeit versüßten wir uns mit einem leckeren Pastel de Nata.
„Dubai ist sicher nicht jedermanns Sache, aber gesehen haben sollte man es auf jeden Fall einmal“, sagt unser Auszubildender Thomas Scharr. Und er weiß wovon er spricht, schließlich war er erst kürzlich dort. Hier lesen Sie seinen Reisebericht.
Familie Winkler stellte mit ihrer persönlichen Beraterin eine aufregende Kenia-Reise zusammen. Nach der Safari Abenteuer Busch ging es an die Südküste zum Baden und Entspannen: