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Markus Patho
Asien zwischen Bergen und Meer erleben
Das Land am Südchinesischen Meer ist geprägt durch vielfältige Naturlandschaften zwischen Bergen und Wasser. Man könnte Vietnam auch als „Bambusstange mit zwei Reisschalen“ bezeichnen. Sowohl der Süden als auch der Norden verfügen über fruchtbare Reiskammern. Dazwischen liegt ein schmales Gebiet, das sich durch Berg- und Waldlandschaften auszeichnet. Die flachen Ebenen laden besonders zu ausgedehnten Fahrradtouren durch Reisfelder, aber auch in die Berge ein. Die offene und gastfreundliche Bevölkerung und die Natur Vietnams lassen sich kaum schneller und näher erfahren als auf zwei Rädern. Artenvielfalt in Flora und Fauna präsentieren sich sowohl an Land als auch im Meer und dies nicht zuletzt aufgrund farbenprächtiger Korallenriffe, die eindrucksvolle Tauchtouren verheißen.
Die Vielfalt der Natur spiegelt sich auch in Kultur und Religion wider. Traditionelle Geschichten der Bevölkerung, die auch heute noch gern erzählt werden, verbinden diese drei Elemente miteinander. So führen die Kinh, wie sich die ethnischen Vietnamesen nennen, die gut 88 Prozent der Bevölkerung ausmachen, ihren Ursprung auf die Urmutter und Berggöttin Au Co sowie den Urvater und Drachenkönig Lac Long Quan zurück: Au Co legte hundert Eier, aus denen hundert Söhne erwuchsen. Nachdem sich das Paar trennte, kehrten beide mit je fünfzig Söhnen in ihre Elemente, die Berge bzw. zum Wasser in die Ebene, zurück.
Die Legenden Vietnams beeinflussen jedoch nicht nur Gründungsgeschichten des Landes, sondern stehen auch in Verbindung mit der Natur. So bedeutet der Name Vinh Ha Long, eine malerische Bucht in der Region Ha Long und zugleich beliebte Touristenattraktion, soviel wie „Bucht des untertauchenden Drachen“. Die Einheimischen glauben, dass die Bucht durch einen in den Bergen lebenden Drachen entstanden sei. Als dieser zur Küste des Meeres lief, zog er mit seinen Schwanz tiefe Furchen in das Land, die dann von Wasser geflutet wurden.
Diese Geschichten, von denen es noch unzählige gibt, offenbaren einen Teil der religiösen Prägung des Landes, den Animismus, nach welchem die Natur eine Seele besitzt. Jedoch ist Vietnam nicht nur durch eine Religion geprägt. Vielmehr existieren verschiedene Glaubensrichtungen, wie Konfuzianismus, Buddhismus oder Taoismus, friedlich nebeneinander oder vermischen sich sogar im Lebensalltag der Bevölkerung. Auch der Katholizismus und Islam wird in Vietnam im harmonischen Neben- und Miteinander ausgelebt. Zahlreiche Tempel und Pagoden überziehen das Land mit ihrer eindrucksvollen Architektur.
Die Kultur ist geprägt durch die Geschichte des Landes. Im Süden Vietnams spiegelt sich der indische und hinduistische Einfluss zu Beispiel im Cham-Tempel My Son, der 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde, oder auch in der würzigen Küche, die gern auf frische Zutaten, exotische Krätuer und Gemüse, scharfe Chilis sowie Kokosmilch zurückgreift, wider. Im Norden werden chinesische Einwirkungen spürbar, die vor allem die Religion mitgeprägt haben. Die französische Kolonialzeit hinterließ ihre Spuren unter anderem im Stadtbild von Danang, Hai Phong, Nha Trang, Ho-Chi-Minh-Stadt oder Hanoi. Letztere Stadt spiegelt gleichzeitig chinesische Architektureinflüsse wider. Unbedingt besichtigt werden sollte die einmalige Altstadt, ein Geflecht aus engen Straßen und Gassen, umsäumt von unzähligen kleinen Geschäften und Garküchen. Ein Spaziergang oder Einkaufsbummel lässt spätestens am großen Markt, dem Mittelpunkt der Altstadt, in die besondere vietnamesische Atmosphäre eintauchen. Verpasst werden sollte auch nicht ein Ausflug zum Hoan Kiem-See inmitten der Stadt, der einen eindrucksvollen Ausblick bietet.
Die französischen Prägungen lassen sich jedoch nicht nur in der Architektur erkennen, sondern finden sich auch im kulinarischen Bereich wieder. So sind im Land beispielsweise knusprige Baguettes – vietnamesischer Art, versteht sich – beliebt. Vietnam hat es verstanden, das Beste aus allen diesen Einflüssen in den Alltag zu übernehmen und sich dadurch eine eigene, sehr facettenreiche Kultur zu kreieren.
Die auch heute noch sehr wichtige Landwirtschaft Vietnams prägt die eigene Küche, neben den Fremdeinflüssen, mit. Vietnam ist nicht nur einer der weltweit größten Kaffee- sondern auch Reisproduzenten. Entsprechend gilt hier, typisch asiatisch, Reis als Grundnahrungsmittel. Aber auch Suppen, Eintöpfe sowie Fisch- und Meeresfrüchte zählen zu den Spezialitäten des Landes. Wem die vietnamesische Küche nicht zusagt, der kann auch auf Thüringer Bratwurst zurückgreifen, die in Hanoi wohl durch viele in der ehemaligen DDR als Studenten oder Arbeiter lebenden Vietnamesen mitgebracht wurde und zu einem wahren Verkaufsschlager avanciert ist.
Die Amtssprache des Landes ist Vietnamesisch. Der offizielle Status des Französischen ging nach der Kolonialzeit zwar zurück, hat aber weiterhin Bedeutung. Zumeist wird in den touristischen Gebieten gut Englisch verstanden und gesprochen, zum Teil gilt dies auch für die deutsche Sprache.
Das Klima zwischen Nord- und Südvietnam weist erhebliche Unterschiede auf, was auch für die ideale Reisezeit in die jeweiligen Regionen beachtet werden sollte.
Allgemein laden die trockenen Monate des Südens von November bis April mit warmen Temperaturen zu einer Reise ein. Der Norden und die Mitte des Landes lassen sich vor allem zwischen Mai und September bereisen, auch in dieser Zeit kann es jedoch zu Taifunen an den Küsten kommen. Für das Hochland ist zudem zu beachten, dass es dort auch zu Frost und Schnee kommen kann.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
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Maximaltemperatur in °C | 20 | 21 | 23 | 27 | 32 | 33 | 33 | 33 | 31 | 29 | 26 | 22 |
Minimaltemperatur in °C | 13 | 14 | 17 | 20 | 23 | 26 | 26 | 26 | 24 | 22 | 18 | 15 |
Sonnenstunden | 1 | 1 | 1 | 2 | 4 | 5 | 5 | 5 | 4 | 4 | 3 | 2 |
Regentage | 7 | 14 | 15 | 13 | 15 | 14 | 14 | 16 | 14 | 9 | 7 | 7 |
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
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Maximaltemperatur in °C | 32 | 32 | 33 | 34 | 33 | 32 | 31 | 31 | 31 | 31 | 31 | 31 |
Minimaltemperatur in °C | 21 | 22 | 23 | 24 | 24 | 24 | 24 | 24 | 23 | 23 | 23 | 22 |
Sonnenstunden | 5 | 6 | 5 | 6 | 4 | 4 | 4 | 5 | 5 | 4 | 4 | 4 |
Regentage | 2 | 1 | 2 | 4 | 16 | 21 | 23 | 21 | 21 | 20 | 11 | 7 |
Die vietnamesische Währung ist der Dong (VND). 1 Euro entspricht derzeit etwa 25.700 Dong (Stand 2020). Zudem kann auch mit USD als inoffizielle Zweitwährung gezahlt werden. In den touristischen Gebieten ist das Zahlen mit VISA oder Mastercard größtenteils akzeptiert. Auch Bargeldauszahlung an Bankautomaten ist problemlos möglich.
Bargeld ausländischer Währung im Wert von über 5.000 USD oder der einheimischen Währung im Wert von über 15 Mio. Dong muss deklariert werden.
Für die Einreise wird ein Reisepass benötigt. Bis zum 20.06.2017 ist die Einreise für deutsche Staatsangehörige bei einem Aufenthalt von maximal 15 Tagen ohne Visum möglich. Der Reisepass muss oftmals mindestens 6 Monaten über die Reise hinaus Gültigkeit besitzen. Gleiches gilt für den Kinderausweis bzw. Kinderreisepass.
Ein Visum kann in der Botschaft Vietnams in Berlin oder dem vietnamesischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main beantragt werden. Die Gebühr des klassischen Touristenvisums beträgt 65 Euro zuzüglich Servicegebühren (Stand 2013). Ausführliche Informationen zu den Einreisebestimmungen sollten rechtzeitig vor Reiseantritt beim Auswärtigen Amt in Erfahrung gebracht werden.
Zurzeit besteht keine Impfvorschrift bei Direkteinreisen aus Europa. Empfehlenswert ist dennoch die Beratung durch einen reisemedizinischen Arzt zwecks eventueller Impfungen.
Anzuraten sind zudem immer Impfungen gegen Hepatitis A, Tetanus, Diphtherie sowie Polio. In Risikogebieten sollten auch Präventionsmaßnahmen gegen Hepatitis B, Tollwut, Typhus und Japanischer Enzephalitis vorgenommen werden.
Zudem sollte beachtet werden, dass vor allem während der Regenzeit (April bis Oktober) die Anzahl von Überträgermücken und damit das Infektionsrisiko für Malaria und Dengue-Fieber steigt. Entsprechende Mückenschutzmaßnahmen sind in dieser Reisezeit dringend anzuraten. Eine reisemedizinische Beratung hinsichtlich der Einschätzung des individuellen Malariarisikos es ebenfalls zu empfehlen.