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Christoph Busch
Unser Reiseexperte Christoph Busch hat sich 2 Hotels auf den Malediven angeschaut, die aus der Masse der Barfußinseln herausstechen. Sie machen vor, wie der Urlaub der Zukunft in dem Inselstaat aussehen könnte.
Es gehört zu den angenehmen Aufgaben meiner Arbeit, hin und wieder ins Paradies fahren zu dürfen, um Luxushotels für meine Kunden zu testen. Dieses Mal führte mich meine Reise auf die Malediven, wo ich mir die 6-Sterne-Hotelinseln Soneva Jani und Soneva Fushi anschauen sollte. Nun, Luxusinseln gibt es auf den Malediven viele. Diese beide machen aber vieles besser als andere.
Am 22. September landete ich auf dem internationalen Flughafen in Male. Im Normalfall hätte mich der Tesla meines Hotels zum 15 Minuten entfernten Terminal des Soneva-Wasserflugzeuges gefahren, doch leider war letzteres gerade zur Durchsicht. Daher nutzte ich ein etwas abenteuerlich anmutendes maledivisches Linienflugzeug, um zu einem nahe meinem Hotel gelegenen Provinzflughafen zu gelangen. Dort holte mich das hoteleigene Schnellboot ab und brachte mich in 15 Minuten zu meinem ersten Übernachtungshotel Soneva Jani auf die Insel Medhufaru.
Dort angekommen, merkte ich schon, dass sich jemand Gedanken gemacht hatte: Die Insel gehört zwar zu den größten der Malediven, dennoch sind alle Bungalows auf Stelzen über das Wasser gebaut. Dadurch bietet das Inselinnere Platz zum Spazieren und Fahrradfahren. Mit dem Fahrrad brauchte ich von einem Inselende zum anderen 20 Minuten – gigantische Ausmaße für maledivische Verhältnisse! Hinterm Dickicht entdeckte ich sogar unberührte und menschenleere Buchten. Treibholz und Einsiedlerkrebse am Strand sprachen für eine verhältnismäßig unberührte Natur
Die Wasserbungalows sind eine Klasse für sich! Die kleinste Zimmerkategorie ist 416 qm groß – hier merkt man schon, an welche Klientel sich das Hotel richtet. Über dem Bett lässt sich per Knopfdruck das Dach auffahren, damit der Gast unter dem Sternenhimmel schlafen kann. Ich habe das jede Nacht genossen! Sensoren schließen das Dach bei Regen automatisch. Jeder Bungalow hat eine Wasserrutsche ins Meer. Laut Aussage des Hotelpersonals waren die Soneva-Hotels die ersten mit diesem Gimmick, das mittlerweile auch in anderen Hotels auf den Malediven zu finden ist.
Achtung Kids: Der Kids-Club des Soneva Jani ist absolute Weltklasse! In ganz Südostasien soll es keinen größeren geben. Er begeistert mit einem eigenen Pool, einem Piratenschiff, einer Riesenrutsche, einem Wasserfall, einer Poolbar (leckere Smoothies!), Tischtennisplatten im Wasser und einer Zipline, an der die Kinder über den Pool sausen können. Im angeschlossenen Gebäude warten komplett ausgestattete Bandzimmer auf die Popstars von morgen.
Während meiner Zeit im Hotel herrschte leider gerade Niedrigwasser und Seegras vermieste die Sicht beim Schnorcheln. Ein Ausflug ins Luxushotel Cheval Blanc Randheli verschaffte Abhilfe, denn vor dessen Ufern präsentierte sich die ganze Pracht tropischer Korallenriffs. Ein weiterer Ausflug brachte meine Reisegruppe und mich ins Velaa Private Island Maldives. Das Hotel verfügt über den einzigen Rasengolfplatz (9 Loch) auf den Malediven. Einmalig ist auch dessen Turmrestaurant mit grandioser Aussicht über die maledivische Inselwelt.
Nach 3 Nächten Aufenthalt brachte uns ein Schnellboot auf die Insel Kunfunadhoo zu meinem 2. Übernachtungshotel Soneva Fushi. Auch diese Insel ist vergleichsweise groß. Der Unterschied zum Soneva Jani liegt darin, dass hauptsächlich Strandbungalows den breiten Sandstrand säumen.
Bei einem Rundgang durch das „Waste to Wealth“-Zentrum des Soneva Fushi erklärte uns ein Guide das Konzept der Soneva-Hotels: Die sollen sich so weit wie möglich autark und nachhaltig versorgen. Das wird u. a. durch eine Gärtnerei inkl. Pilzfarm in der Inselmitte gewährleistet, wo ganzjährig Vegetarisches für die Gäste angebaut wird. Im Restaurant „Fresh in the Garden“ ist es sogar möglich, Gemüse zubereiten zu lassen, welches man vorher selbst im Garten geerntet hat.
Der Fisch stammt aus den umliegenden Gewässern (Fischspeisen in den Soneva-Hotels verdienen das Prädikat Weltklasse). Auf Plastik verzichten die Hotels weitestgehend, stattdessen werden alle Lebensmittel in Gläsern oder Pappe verpackt gekauft und ausgegeben. Eine Werkstatt auf der Insel verarbeitet übriges Plastik, Glas und Metall zu Souvenirs, Nägeln, Kunstgegenständen u. Ä. Der Strom kommt aus Solarzellen, das Trinkwasser aus einer Entsalzungsanlage.
Die Soneva Hotels versorgen sich so weit wie möglich autark und nachhaltig
Auch viele Nahrungsmittel werden auf der Insel hergestellt, z. B. Eis und Schokolade. Der Hit für Schleckermäuler: Jeweils ein 24 h geöffnetes Eis- und Schokoladenzimmer. Die Leckereien stammen aus eigener Herstellung und sind vegan. Die vielen Arbeitskräfte, die dies in Anspruch nimmt, stammen überwiegend von den umliegenden Inseln – Nachhaltigkeit wird bei Soneva also nicht nur ökologisch, sondern auch sozial gedacht! Weil das alles nicht gerade billig ist, funktioniert das Soneva-Konzept perfekt in Kombination mit Luxus-Urlaub.
Die Hotelgäste müssen dennoch auf nichts verzichten. Gegen einen nicht zu verachtenden Aufpreis wird Ihnen die Luxus-Yacht „Soneva in Aqua“ zur Verfügung gestellt. Captain, Butler, Koch und Matrosen sind im Preis inbegriffen, ebenso Equipment für Hochseeangeln und Wassersport. Die Nutzungsmöglichkeiten reichen vom Schnorchelausflug mit Dinner an einem einsamen Strand bis hin zu einer mehrtägigen Maledivenrundfahrt. Mir ist besonders der Whirlpool in Erinnerung geblieben, der auf Knopfdruck unter dem auffahrbaren Fußboden zum Vorschein kommt.
Nach der Yacht-Besichtigung brachte uns ein Schnellboot nach Mendhoo, eine unbewohnte Insel inmitten des UNESCO-Biosphärenreservates Baa Atoll. Während wir Reisenden auf eigene Faust die Insel oder die tolle Unterwasserwelt erkundeten, bereiteten die Hotelmitarbeiter auf exotische Weise das Essen zu: Sie hoben eine Grube aus, packten das Essen hinein und buddelten sie wieder zu. Der sonnenerhitzte Sand garte das Essen ganz ohne Strom oder Feuer. Geschmeckt hat es übrigens auch. Falls die Frage schon in Ihnen aufkam: Ja, ein Toilettenhäuschen war vorhanden.
Dann war meine Woche Auswärts-Arbeit auch schon wieder vorbei. Bei der Abreise kamen wir dann doch noch in den Genuss eines kombinierten Wasserflugzeug- und Teslatransfers zum Flughafen. Der Tesla Model X erinnerte übrigens stark an den DeLorean aus der Filmreihe „Zurück in die Zukunft“. Es wäre doch schön, wenn das Reisen der Zukunft durch nachhaltige Konzepte geprägt wäre.
Unsere Kollegin Doreen Kunze hat es für ein langes Wochenende an die Türkische Ägäis verschlagen, Sonnenschein und weiße Strände inklusive. Ihre zahlreichen Eindrücke über die Region können Sie hier nachlesen:
Unsere Reiseberaterin Christine Moritz hat sich nach Südindien begeben und ist mit vielen tollen Eindrücken zurückgekehrt:
Unsere Reiseexpertin Jacqueline Fritz besuchte Ende August die Insel Sansibar. Dass dort nicht nur die Sonne lacht, sondern auffallend häufig auch die Bewohner, lesen Sie in ihrem Reisebericht.