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Jacqueline Fritz

Jacqueline Fritz erwartete in Kenia eine typische Info-Tour für Reiseprofis – mit vielen Hotelbesichtigungen, durchgetakteten Tagesabläufen und Fokus auf Fakten. Doch abseits der klassischen Pfade entwickelte sich eine Reise voller Erlebnisse, Begegnungen – und einer tiefen Verbindung zu einem besonderen Land.
Ankommen am Indischen Ozean
Am 26. November landeten wir in Mombasa. Die feuchte Hitze schlug uns entgegen, ebenso wie das erste freundliche „Jambo!“ – ein Wort, das wir in den nächsten Tagen noch oft hören sollten. Unser erster Stopp führte uns an die Strände nördlich von Mombasa – Mombasa Beach und Nyali Beach sind weit mehr als nur schöne Badeorte. Hier liegen einige der besten Resorts der Küste, jedes mit seinem eigenen Charakter.
Besonders ans Herz gewachsen ist mir das Bahari Beach Hotel. Die perfekte Adresse zum Ankommen, Durchatmen – und Eintauchen in die afrikanische Kultur. Denn die ist hier überall: Ob beim ersten morgendlichen „Hakuna Matata“ („alles in bester Ordnung“) vom Gärtner oder beim fröhlichen Lachen der Kellner – die Gelassenheit ist ansteckend.
Safari-Feeling pur – ganz nah dran
Unsere Safari begann abenteuerlich – und vor allem heiß. Während Reisende für Gewöhnlich in klimatisierten Reisebussen gen Nationalpark fuhren, saßen wir in einem offenen Safari-Jeep. Kein Komfort, dafür echtes Leben! Unterwegs begegneten wir immer wieder Kindern, die am Straßenrand „Sweets, Sweets!“ riefen. Wir hielten oft an, gaben gerne ab, was wir dabeihatten – und ernteten leuchtende Augen.
Zeitlich war das nicht ideal, denn wir gerieten etwas in Verzug. Unser Fahrer, offenbar passionierter Rallyefahrer, gab ordentlich Gas. Mit 130 km/h schoss er über Pisten, auf denen offiziell nur 60 erlaubt waren. Nach acht Stunden Staub und Ruckelpiste erreichten wir schließlich den Tsavo West Nationalpark – ein grünes Paradies mit felsigen Bergen, das mich stellenweise an „Jurassic Park“ erinnerte. Wir reisten während der kleinen Regenzeit, wo die Natur besonders üppig wirkt. Der leichte Regen erschwerte die Tierbeobachtung etwas – doch Elefanten, Giraffen, Kudus, Wasserbüffel, Nilpferde und sogar Krokodile kreuzten unseren Weg. Besonders beeindruckend war die Art, wie sich die Guides über Handy Hinweise auf die Tiere gaben. Bald registrierten auch wir Touristen: Wo viele Jeeps stehen, da sind meist Tiere!
Unser Nachtquartier war das Severin Safari Camp – luxuriös mitten in der Wildnis. Umgeben von drei Wasserlöchern war es ein idealer Spot für Tierbeobachtungen – auch nachts. Das Camp ist nicht umzäunt, was für ein echtes Abenteuergefühl sorgt. Wer nachts das Zelt verlässt, klingelt – und wird von einem Massai begleitet, nur mit einem Holzstab bewaffnet. Ich wollte mir nicht ausmalen, wie dieser gegen ein Löwenrudel bestehen soll, redete mir aber ein: Die Tiere haben vor Massai-Kriegern Respekt.
Tatsächlich hörte ich nachts das Brüllen der Löwen direkt vom Zelt aus. Beim Bushwalk um 6 Uhr morgens erfuhren wir, dass nur 50 Meter von meinem Zelt entfernt ein Löwenangriff stattgefunden hatte.
Safari Teil 2 – süße Pumbinis im Tsavo Ost Nationalpark
Weiter ging es in den Tsavo Ost Nationalpark. Hier ist die Landschaft trockener, weiter – und voller Leben. Zebras in Scharen, majestätische Löwen in der Ferne – und dann der Höhepunkt: eine Warzenschwein-Mama mit ihren putzigen Babys. Kleine „Pumbinis“ flitzten vor unserem Jeep über den Weg – leider zu flink für die Kamera, aber unvergesslich.
Die Nacht verbrachten wir im recht neuen Kudu Safari Camp, das mit einem Infinity-Pool auf der Terrasse und Blick über den Fluss Sadaki punktet. Auch hier: keine Zäune. Beim Check-in zeigte man uns die Stelle mitten im Camp, an der letzte Nacht ein Löwe ein Zebra gerissen hatte. Willkommen in Afrika!
Ein Besuch im echten Massai-Dorf
Die Begegnungen mit den Kindern am Straßenrand ließen uns nicht los. Wir wollten tiefer eintauchen, ein echtes Dorf erleben – jenseits von Touristen-Kulissen. Unser Fahrer kannte ein Massai-Dorf, weit abseits im Busch. Vorab besorgten wir Schreibwaren, Hygieneartikel, Süßigkeiten – kleine Gesten, die Großes bewirken sollten.
Das Dorf bestand aus traditionellen Lehmhütten, Strom und Wasser gab es nicht. Die Männer leben als Hirten, verdienen gelegentlich etwas als Guides. Besonders berührend: der Schulraum – ein kahler Raum mit einer einzigen Tafel für 30 Kinder. Keine Hefte, keine Stifte. Die Freude über unsere Mitbringsel war ehrlich, herzlich – und rührte uns zu Tränen.
Motiviert durch den Besuch bei den Massai wollten wir mehr tun. Wir spendeten 1.500 € an ein Waisenhaus, um Schuhe für die Kinder zu kaufen. Doch damit sollte es nicht enden.
Traumstrände und spontane Wendungen
Unser letzter Stopp führte uns an den berühmten Diani Beach – ein Strand wie aus dem Bilderbuch. Schneeweißer Sand, türkisfarbenes Wasser, vorgelagerte Riffe zum Schnorcheln und Tauchen. Mein Hoteltipp: das Neptune Palms – ein 4,5-Sterne-Hotel im Stil eines afrikanischen Dorfes, ruhig gelegen, mit Zugang zu den Nachbarhotels. Der perfekte Ort, um zur Ruhe zu kommen – und Kenia nochmal auf sich wirken zu lassen.
Eigentlich sollte es im Anschluss nach Hause gehen. Doch der Rückflug wurde spontan gecancelt – wir „mussten“ noch einen Tag länger bleiben. Unser Fahrer nahm es gelassen, wendete mitten auf einer mehrspurigen Straße den Bus in mehreren Zügen – ein Manöver, das man in Deutschland wohl nicht erleben würde. Für uns hieß es: noch eine Nacht Nyali Beach. Es gibt definitiv Schlimmeres!
Mein Fazit
Kenia ist mehr als Safari und Strand. Es ist ein Land voller Kontraste, mit überwältigender Natur und überwältigend offenen Menschen. Die Lebensfreude der Kenianer ist einfach ansteckend. Beispielsweise fingen die Flughafenmitarbeiter bei der Abfertigung spontan an zu singen und zu tanzen. Ein Tourist packte sein Saxophon aus und stimmte mit ein. Hier wird die Mentalität des Hakuna Matata geliebt und gelebt!
Ich empfehle Ihnen:
Spendenaufruf
Was bleibt, ist nicht nur die Erinnerung – sondern auch der Wunsch zu helfen. Deshalb haben wir das Projekt „Travel Agents help Kids“ ins Leben gerufen – in Zusammenarbeit mit der Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP. 20.000 € haben wir schon beisammen, wir benötigen aber 40.000 €, um in Kenia eine Schule bauen und betreiben. Helfen auch Sie mit, Bildung nach Kenia zu bringen. Jeder Betrag zählt.
Direkt aus dem Urlaub haben uns Herr und Frau Kürschner sonnige Urlaubsgrüße gesendet und erzählt, was sie bereits auf Mauritius erlebt haben:
Unsere Reiseexpertin Stefanie Eckardt vermittelte Familie K. einen traumhaften Urlaub in Cala Domingos auf Mallorca. Wie ihnen das Hotel gefallen hat und was sie dort erlebt haben, lesen Sie in ihrem kurzen Reisebericht.
Zugegeben – ein schlechtes Wortspiel in der Überschrift. Man möge es uns verzeihen, denn umso spektakulärer ist der Reisebericht unserer Beraterin Franziska Martin, die es nach Südafrika verschlagen hat – Weiße Haie und Helikopter-Rundflug inklusive.