Blick von einer hölzernen Terrasse auf einen tropischen Strand mit klarem blauen Meer und hohen Palmen. Im Vordergrund sind üppige, grüne und rote Pflanzen zu sehen.
Tansania mit Sansibar

Entspanntes Sansibar

Unsere Reiseexpertin Jacqueline Fritz besuchte Ende August die Insel Sansibar. Dass dort nicht nur die Sonne lacht, sondern auffallend häufig auch die Bewohner, lesen Sie in ihrem Reisebericht.

Ein traditionelles Segelboot mit mehreren Personen an Bord steht am Ufer eines idyllischen Strandes mit klarem blauen Wasser.
Tansania mit Sansibar

Entspanntes Sansibar

Unsere Reiseexpertin Jacqueline Fritz besuchte Ende August die Insel Sansibar. Dass dort nicht nur die Sonne lacht, sondern auffallend häufig auch die Bewohner, lesen Sie in ihrem Reisebericht.

 „Jambo Bwana“ und „Hakuna Matata“ lauten die beiden eingängigsten Phrasen eines auf Sansibar beliebten Liedes, dem man sich vor Ort kaum entziehen kann. Auf Swahili bedeutet das „Guten Tag“ und „kein Problem“, was perfekt zu den freundlichen, fröhlichen und gelassenen Menschen auf Sansibar passt.

Schon bei der Ankunft auf dem schick renovierten Flughafen ging es sehr entspannt und unkompliziert zu. Mit meinem vorher bestelltem E-Visum für 50 € hat alles problemlos geklappt.

„ Pole Pole“

Ein ruhiger, sonniger Strand mit feinem weißen Sand und einem klaren blauen Himmel. Das kristallklare Meer erstreckt sich am Horizont und Fußspuren verteilen sich auf dem unberührten Strand.

„ Pole Pole“

Sansibar ist mit 90 mal 38 km zwar keine allzu große Insel, dennoch brauchen Transfers ihre Zeit, weil die Straßen alle paar Meter mit Bremsschwellen ausgestattet sind. Auch auf den Straßen mag man es hier offensichtlich stressfrei – „pole pole“ (langsam, langsam) sagen die Sansibari dazu. Dadurch bot sich mir mehr Zeit, um aus dem Fenster zu schauen und ich bemerkte, dass das Land viel grüner und tropischer ist als das Festland Tansanias. Tatsächlich regnet es jede Woche, wenn auch meistens nur in kurzen Schauern.

Unser erstes Übernachtungshotel lag am Kiwengwa Beach im Osten der Insel. Bei Flut sah der weiße Sandstrand aus wie auf einer Postkarte. Bei Ebbe zog sich das Wasser bis zur Riffkante zurück. Hier wie an den meisten Stränden Sansibars fragen „Beachboys“ die Touristen, ob sie etwas kaufen oder Ausflüge machen möchten. Sie brauchen keine Berührungsängste zu haben! Wenn Sie nett und höflich bleiben und vor kurzen Gesprächen nicht zurückschrecken, bieten sich Ihnen gute Möglichkeiten, um mit Einheimischen in Kontakt zu treten und mehr über Land und Leute zu erfahren. Außerdem bleiben die Jungs auch freundlich, wenn Sie nichts kaufen.

Die Beachboys ersetzen die weitgehend fehlenden Geschäfte auf Sansibar – statt in Shops kauft man Souvenirs bei den Strandverkäufern. Wer gut handeln kann ist klar im Vorteil! All-Inclusive Urlaub ist aufgrund mangelnder Einkaufsmöglichkeiten unbedingt angeraten und auf Sansibar auch die Regel.

Nach einem anstrengenden Tag voller Hotelbesichtigungen – ich war ja schließlich zum Arbeiten dort – stand ich mit einigen Mitreisenden im Garten unseres Hotels, als zuckende Lichter und wummernde Bässe vom anderen Ende der Bucht zu uns herüberdrangen. Nach einigem hin und her fassten wir uns ein Herz und machten uns auf den Weg, um deren Ursprung zu ergründen. Am Ziel angekommen, entdeckten wir eine Disco auf der Plattform eines langen Stegs – nicht für Touristen, sondern für Einheimische. Die Feiernden nahmen uns sofort freundlich auf und so tanzten wir einige Stunden mitten im Paradies.

Ein lächelnder Mann am Strand mit einer Sonnenbrille und einer weißen Mütze, auf der ein Ballon balanciert. Er hebt den Daumen nach oben, im Hintergrund ist das ruhige Meer zu erkennen.

Geschickter Sansibari

Ein ruhiger Ozean bei Dämmerung mit mehreren Booten, darunter ein Segelboot und größere Schiffe, die auf dem Wasser stehen. Der Himmel ist zartrosa und blau gefärbt, was auf den frühen Abend oder Morgen hindeutet.

Schiffe am Horizont

Ein Stapel frischer Hummer auf Eis, flankiert von roten Tomaten und einer grünen Paprika, präsentiert auf einer Theke, möglicherweise in einem Fischmarkt oder Restaurant.

Hummer in der Auslage eines Hotels

Buntes Gemälde einer Frau im Profil mit stilisiertem Kopfschmuck und großen Ohrringen. Der Hintergrund ist abstrakt in Pastelltönen gehalten.

Sansibarische Kunst

Ein Sonnenuntergang über dem Meer mit reflektierendem Sonnenlicht auf den Wellen und einer Landmasse am Horizont.

Sonnenuntergang

Ein traditionelles Holzboot am Ufer eines klaren türkisfarbenen Meeres mit einigen Personen, die sich darauf vorbereiten, abzulegen, unter einem strahlend blauen Himmel mit lockerer Bewölkung.

Boot an der Küste

Blick von einer hölzernen Terrasse auf einen tropischen Strand mit klarem blauen Meer und hohen Palmen. Im Vordergrund sind üppige, grüne und rote Pflanzen zu sehen.

Tropische Vegetation

Ein Seestern mit fünf Armen liegt eingebettet an der flachen Wasserkante eines Sandstrandes.

Seestern

Ein traditionelles Holzboot am Ufer eines klaren, türkisfarbenen Meeres unter blauem Himmel mit vereinzelten Wolken. Mehrere Personen stehen am Ufer nahe dem Boot, und im Hintergrund sieht man ein weiteres Schiff auf dem Wasser.

Boot an der Küste

Abenteuer Schnorchel-Trip

Abenteuer Schnorchel-Trip

Auch wenn Sansibar nicht das klassische Ausflugsland ist, gibt es doch Einiges zu erleben. Am letzten Tag unseres Aufenthaltes am Kiwengwa Beach ging meine Reisegruppe auf Schnorcheltour. Obwohl ich gar nicht zum Schnorcheln kam, war der Ausflug unvergesslich und ereignisreich:

Wir waren spät dran, als unser Bus in gefühlter Schrittgeschwindigkeit über die Bremsschwellen zum Ankerplatz des Ausflugsbootes hoppelte. Dort angekommen, warteten 2 in die Jahre gekommene Tenderboote auf uns, aus denen freundliche, mit Eimern bewaffnete Sansibaris das Wasser schöpften. Die Boote brachten uns zu einem traditionellen Segelschiff, dessen schätzungsweise 3 m hohe Reling über eine wackelige Leiter erklommen werden musste. Das Boot war zwar mit einem Motor ausgestattet, trottete aber sehr „pole pole“ vor sich hin, sodass wir 2 h bis zu den Schnorchelgründen brauchten. Die Fahrzeit wurde uns aber durch ein spätes Mittagessen und eine sensationelle Bordkapelle verkürzt.

Am Ort des Geschehens angekommen teilte man uns in 2 Gruppen, von denen die erste zum Schnorcheln geschickt wurde und die zweite auf einer Sandbank im Meer chillte, bevor deren Mitglieder – mich eingeschlossen – die Unterwasserwelt inspizieren durften. Leider kam es dazu nicht mehr, weil die Dämmerung einsetzte (auf Sansibar geht im Oktober 18 Uhr die Sonne unter). Also kraxelten wir wieder aufs Schiff und tuckerten zum Ankerplatz zurück. Was unspektakulär klingt war ganz wunderbar: Denn an Deck tanzten wir bei 28° C zu Bongo- und Gitarrenklängen in den Sonnenuntergang. Das ließ mich die verpasste Schnorchel-Session glatt vergessen!

Bei absoluter Dunkelheit erreichten wir die Küste. Leider war die Leiter bei diesen Lichtverhältnissen kaum auffindbar, weshalb wir alle Probleme hatten, ins Tenderboot zu gelangen. Die meisten von uns kamen pitschnass am Ufer an. Älteren Personen würde ich derartige Ausflüge nicht empfehlen.

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Traumstrände von Nungwi

Unser zweites Übernachtungshotel lag in Nungwi-Kendra im Nordwesten der Insel. Am dortigen Strand ist von Gezeiten nichts zu spüren, Baden ist daher ganztätig möglich. Beachboys gibt es hier kaum. Per Strandspaziergang gelangt man in einer halben Stunde ins malerische Künstlerdorf Nungwi-Village an der Nordspitze der Insel. Kurzum: Nungwi ist für mich die schönste Ecke auf Sansibar und die Top-Empfehlung für meine Kunden. Vor allem die Hotels The Royal Zanzibar Beach Resort und das RIU Palace Zanzibar sind einen Aufenthalt wert!

Am Folgetag stand ein ganztägiger Ausflug auf dem Programm. Dabei versüßte uns stets unser gut gelaunter Guide Ali die Busfahrten, der schonmal Stimmungslieder wie „Und dann die Hände zum Himmel“ oder „Atemlos“ anstimmte.

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Erster Stopp war eine Gewürzplantage. Der Export von Gewürzen ist nach dem Tourismus die Haupteinnahmequelle der Insel. Sansibar wird auch als „Gewürzinsel“ bezeichnet, weil dort so ziemlich alles wächst, was fade Gerichte in exotische Geschmacksbomben verwandelt: Kardamom, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Ingwer, Chili, Muskatnuss, schwarzer, weißer und roter Pfeffer, Vanille, Nelken, Zimt und Zitronengras. Ach ja, und das Obst nicht zu vergessen: Banane, Litschi, Stern- und Brotfrucht, Kokosnuss und und und. Jetzt dämmerte es uns, warum es so wenige Lebensmittelgeschäfte auf Sansibar gibt.

Eine Nahaufnahme einer geöffneten Nuss in den Händen einer Person, die einen leuchtend roten Samen in der Mitte zeigt, vor einem unscharfen Hintergrund mit Personen in Alltagskleidung.

Muskatnuss im Fruchtfleisch

Alt-Text: Ein Kunstwerk mit mehreren metallenen Blumen in unterschiedlichen Blautönen, Braun und Weiß, die an einer Wand befestigt sind. Jede Blume hat durchbrochene Blütenblätter und einen detailliert gestalteten goldenen Kern.

Mir unbekanntes Gewürz

Ein Bild von reifen Lippenstiftbaum-Früchten (Bixa orellana), auch als Annatto bekannt, in leuchtend rotem Farbton, die sich vor einem Hintergrund aus Erde und Laub abheben.

Litschi

Ein naturbelassener Pfad im Dschungel, umgeben von üppigem Grün und verschiedenen tropischen Pflanzen. Der Boden ist bedeckt mit trockenen Blättern und der Weg scheint in die Tiefe des Waldes zu führen.

Auf der Gewürzfarm

Ein Jackfruchtbaum, an dem eine Traube reifer Früchte hängt, steht im Vordergrund vor einem ländlichen Hintergrund mit weiterer Vegetation und einer einfachen Hütte.

Brotfrucht

Ein massiver Baobab-Baum mit dicker, texturierter Rinde und weit ausladenden Ästen, umgeben von einem gut gepflegten Garten mit grünen Pflanzen und einigen blühenden Blumen.

Baobab

Geschichte hautnah in Stone Town

Ich empfehle jedem Besucher eine geführte Tour nach Stone Town, das Altstadtviertel von Sansibar Stadt. Das Tolle daran: Mit seinen verwitterten Fassaden und den geschäftig wimmelnden Einheimischen wirkt es ungemein authentisch und hat somit vielen restaurierten Altstädten Europas etwas voraus. Wir schlenderten über den Darajani-Markt, der vor Leben beinah platzte: Gerüche von Fisch, Rauch, Gewürzen und dem Meer lagen in der Luft, Menschen feilschten an den Auslagen, Fuhrunternehmer zogen überbeladene Handkarren durch die Gassen. Im Gegensatz zu den Beachboys waren die Händler hier allerdings recht aufdringlich.

Unser Guide führte uns die hochinteressante Geschichte von Stone Town vor Augen. Einst war die Stadt Zentrum des Sklavenhandels in Ostafrika. Wechselnde Herrschaftsträger brachten ihre Religionen mit, was zur Folge hatte, dass sowohl Moscheen und als auch Kirchen das Stadtbild prägen. Heute leben Muslime und Christen friedlich zusammen.

Was Sansibar mit „Queen“ zu tun hat

Was Sansibar mit „Queen“ zu tun hat

Zur Geschichte von Stone Town gehört außerdem: Freddie Mercury! Hätten Sie jetzt nicht damit gerechnet, oder? Der legendäre Queen-Sänger kam dort 1946 als Farrokh Bulsarain zur Welt. Sein Geburtshaus beherbergt einen Souvenirshop und Apartments.

Ein belebter, enger Gassenweg zwischen traditionellen Gebäuden mit heller Fassade, wo Menschen entlanggehen, teils mit Rucksäcken. An der Wand eines Gebäudes ist ein blaues Schild mit arabischer Kalligrafie angebracht. Diverse Kabel ziehen sich quer über die Gasse und am Wegrand stehen ein parkender Transporter sowie ein Motorroller.

Hakuna Matata

In den Gassen von Stown Town

Kunst am Straßenrand

Denkmal für die Opfer der Sklaverei

Freddie Mercury House

Innenhof des Forts

St. Joseph’s Cathedral

Frische Waren auf dem Markt

Fischhändler

Markttreiben in Stone Town

Anlieferung in Stone Town

Christ Church

Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen von Sansibar. Mein Fazit: Die Insel punktet mit tollen All-Inclusive-Hotels und Bilderbuchstränden. Vor allem Nungwi im Nordwesten hat es mir angetan. Ein Badeurlaub dort empfiehlt sich direkt im Anschluss an eine Safarireise in Tansania, um nach den vielen Eindrücken noch ein paar Tage entspannen zu können. Die freundlichen und lebensfrohen Insulaner werden Sie dabei unterstützen und Ihnen das ein oder andere Lächeln aufs Gesicht zaubern. Der Urlaub hat sich gelohnt, wenn Sie ein Stück der Mentalität des „Jambo Bwana“ und „Hakuna Matata“ mit nachhause nehmen.
 

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