Mexiko

Die andere Seite Mexikos

Thomas Scharr ist unser Mann für besondere Reisen. Diesmal zog es ihn nach Los Cabos del Sur im äußersten Westen Mexikos. Die Region ist erst seit Kurzem durch einen Direktflug erreichbar. Ob sich der Besuch lohnt, lesen Sie in seinem Reisebericht.

Mexiko

Die andere Seite Mexikos

Thomas Scharr ist unser Mann für besondere Reisen. Diesmal zog es ihn nach Los Cabos del Sur im äußersten Westen Mexikos. Die Region ist erst seit Kurzem durch einen Direktflug erreichbar. Ob sich der Besuch lohnt, lesen Sie in seinem Reisebericht.

Neue Flugverbindung öffnet Türen

Ein farbenfrohes mexikanisches Gebäude unter blauem Himmel mit mehreren Palmen darüber und einem älteren Pickup-Truck davor, geparkt auf einem steinernen Pflasterweg.

Neue Flugverbindung öffnet Türen

Seit November 2024 gibt es eine Direktverbindung von Frankfurt/Main nach Los Cabos. Das ist der südlichste Bezirk der Halbinsel Niederkalifornien oder „Baja California“, wie die Mexikaner sagen. Mit dieser Flugverbindung erschließt sich den Touristikern und Reisenden in Deutschland eine ganz neue Welt.

Und weil wir bei Siamar den Anspruch haben, unsere Kunden mit Vor-Ort-Kenntnissen bei der Reiseplanung zu unterstützen – und ich außerdem eine Schwäche für eher „besondere“ Reiseziele habe – nutzte ich am 8. Dezember die erste Gelegenheit für eine Dienstreise auf die andere Seite Mexikos.

Erster Eindruck: Cowboys statt Karibik

Schon der Transfer ins Hotel machte klar, dass der Westen ganz anders ist als die Halbinsel Yucatán, die wir bisher hauptsächlich angeboten haben: Statt Karibik-Vibes, Cenoten und Maya-Tempeln prägen hier – wie im Süden der USA – Kakteensteppen, Cowboys und Pickup-Trucks die Szenerie.

Das liegt vermutlich an der geografischen Nähe zu den USA und daran, dass seit den 1970er Jahren viele US-Amerikaner hier Urlaub machen und sich auch hier angesiedelt haben.

Unser erstes Übernachtungshotel bezogen wir in der Stadt Cabo San Lucas. Sie liegt ganz im Südwesten der Halbinsel und ist eher auf Partytouristen und Tagesausflügler ausgerichtet. Obwohl sie an der Küste liegt, ist Baden hier meist tabu. Die Strömung und der hohe Wellengang des offenen Pazifiks machen das Schwimmen gefährlich.

Todos Santos: Ein Hotel mit Legende

Blick auf das zweistöckige Gebäude des "Hotel California" mit terrakottafarbener Fassade unter einem strahlend blauen Himmel. Im Obergeschoss des Gebäudes befinden sich Arkadenbögen, aus denen grüne Pflanzen hängen. Im Erdgeschoss sind die Eingänge mit dunkelroten Gewölben und passenden Vorhängen versehen. An der Fassade sind auch ein großes Namensschild und dekorative Steinelemente zu sehen.

Todos Santos: Ein Hotel mit Legende

Nach einer erholsamen Nacht folgte ein Ausflug in den Norden, in das Städtchen Todos Santos. Es punktet mit einer hübschen Altstadt, die Western- und Kolonialarchitektur kombiniert, sowie viel Street-Art.

Das meistfotografierte Gebäude der Stadt ist jedoch das Hotel California. Viele Amerikaner glauben, dass es als Vorlage für den gleichnamigen Welthit der Eagles diente. Die Hotelbetreiber haben dieses Gerücht lange gepflegt, bis die Band sie schließlich verklagte und jegliche Verbindung bestritt. Wie so oft hat diese Art von Publicity aber am meisten dem Hotel genützt.

Die Heimfahrt führte entlang der Küste. Aus dem Bus konnten wir Wale im Pazifik beobachten – ein absolut faszinierendes Erlebnis!

Taco Tuesday: Ein kulinarisches Abenteuer

Ein lebendiges Arrangement von Tacos auf einem hölzernen Tisch. Die Tacos sind reich gefüllt mit einer Vielzahl von Zutaten wie gegrilltem Fleisch, rotem Kohl, Avocado-Würfeln und Radieschenscheiben. Jeder Taco ist in einer farbigen Tortilla präsentiert, die von weiß über gelb bis rot variiert. Im Hintergrund sieht man ein Glas mit einer roten Flüssigkeit und eine bunte Tischdecke, die das farbenfrohe Thema unterstreicht.

Taco Tuesday: Ein kulinarisches Abenteuer

Der folgende Tag stand ganz im Zeichen des Essens, obwohl der eigentlich angesetzte Kochkurs ausgefallen war. Doch glücklicherweise war in unserem Hotel Taco Tuesday. So konnten wir uns einmal quer durch all die mexikanischen Leckereien probieren.

In der Regel handelt es sich dabei um gefüllte, dünne Fladenbrote (Tortillas). Um Missverständnissen vorzubeugen, hier eine kleine Zusammenfassung:

  • Taco: Kleine, gefaltete Tortilla, handlich und flexibel gefüllt.
  • Enchilada: Gerollte Tortilla, in Sauce gebacken.
  • Burrito: Große, vollständig eingerollte Tortilla mit reichhaltiger Füllung.
  • Fajita: Fleisch und Gemüse in Streifen, die man selbst in eine Tortilla füllt.
  • Quesadilla: Mit Käse gefüllte und gebratene oder gegrillte Tortilla.

Auch wenn das für uns ähnlich erscheint, gibt es doch Unterschiede. Ein Burrito und eine Enchilada sind beide gerollt, aber der Burrito bleibt trocken und tragbar, während die Enchilada in Sauce getränkt und gebacken wird – also eher ein Messer-und-Gabel-Essen ist. Als Ausländer sind die Unterschiede mitunter schwer auszumachen. Aber wer weiß, vielleicht verstehen Mexikaner auch nicht, warum wir in Deutschland unzählige Namen für das Gericht „Kartoffeln-Fleisch-Gemüse“ kennen.

Das mexikanische Essen ist frisch, lokal und saisonal! Avocados, Zitrusfrüchte und Salate stammen allesamt aus der Region. Rindfleisch und Fisch ebenso: Wir haben beobachtet, wie ein Hotelmitarbeiter morgens fangfrischen Fisch am Kutter abholt – frischer geht’s nicht!

El Triunfo: Bergbau und Rancheros

Bild eines Rinderschädels mit langen Hörnern, der an einem rustikalen Holzbalken unter freiem Himmel aufgehängt ist. Unterhalb des Schädels befindet sich eine antike Glaslampe. Im Hintergrund sind blaues Firmament und Äste leicht erkennbar.

El Triunfo: Bergbau und Rancheros

Nach diesem Schlemmertag folgte ein Ausflug in die Berge nach El Triunfo. In der alten Bergarbeiterstadt gibt es gleich zwei tolle Museen. Während einer Führung (in Mexiko ist das üblich) erhielten wir interessante Einblicke in die Geschichte der Halbinsel, des Bergbaus und der Rancheros – so werden die mexikanischen Cowboys genannt.

Es gab auch interaktive Angebote, etwa ein Bullenskelett, das man mit einem Lasso „einfangen“ sollte. Auch für Kinder ist hier also einiges geboten.

San José del Cabo: Kunst und entspannte Strände

Wir wechselten das Hotel und kamen in San José del Cabo an, das an der Südostspitze der Halbinsel liegt. Die Stadt ist bekannt für ihr Kunsthandwerk. Jeden Donnerstagabend findet der „Artwalk“ statt, bei dem Galerien und Künstler ihre Arbeiten auf der Straße präsentieren.

Vor der Kulisse der einstöckigen Westernhäuser ist das ein besonderes Erlebnis. Übrigens kann man hier bis in die Abenddämmerung herumlaufen, ohne sich um die Sicherheit sorgen zu müssen. Der Süden der Baja California gilt – anders als das berüchtigte Tijuana im Norden – als sehr sicher.

An einem freien Tag bin ich viele Kilometer alleine den Strand entlanggelaufen. Ich habe mich komplett sicher dabei gefühlt, abgesehen von der Hitze. Denn dass ich Mittags losgelaufen bin, war keine so gute Idee. Am Strand etwas außerhalb von diesem Strandabschnitt liegt mein Hoteltipp für Los Cabos, das Paradisus Los Cabos

Ein Bild, das eine große Agavenpflanze im Vordergrund zeigt. Hinter der Pflanze befindet sich ein roter Wandabschnitt und ein weißes Geländer mit einem geometrischen Muster. Im Hintergrund sind zwei Kirchtürme mit roten Details und weißen Spitzen vor einem klaren blauen Himmel zu sehen.

Detail in El Triunfo

Bild eines ländlichen Gebiets mit einem großen Schornstein, umgeben von grüner Vegetation und einigen Häusern, vor einer Kulisse aus sanften, kargen Bergen unter einem blauen Himmel mit Streifenwolken.

Blick auf die Bergarbeiterstadt El Triunfo

Alt-Text: Ein rustikales Holztor in einem verputzten orangefarbenen Mauerwerk, umgeben von üppigem Grün und einer Weinrebe, die über einen Bogen oberhalb des Tors wächst. Über dem Tor ist das Wort "PAX" in schwarzen Metallbuchstaben angebracht. Neben dem Tor stehen Topfpflanzen.

Tür in El Triunfo

Alt-Text: Bunte Wimpel flattern im blauen Himmel über einer traditionellen Kirche mit roten Türmen und einer weißen Fassade. Die Kirche besitzt zwei Turmspitzen und eine zentrale Pforte, flankiert von zwei Fenstern. Der Vorplatz der Kirche ist gepflastert und lädt mit seiner offenen Tür zum Eintreten ein.

Kirche in El Triunfo

Wandgemälde von Sancho Panza in "El Triunfo", einem kleinen Ort, bekannt für seine reichen Silber- und Goldvorkommen. Das Kunstwerk zeigt Sancho Panza, die bekannte Figur aus der spanischen Literatur, umrahmt von einer kreisförmigen Bordüre und hält in der Rechten einen Spaten. Darüber steht in großen Buchstaben „Sancho Panza“ und unter dem Bild „El Triunfo“ sowie ein Verweis auf den Reichtum des Orts in Silber und Gold. Schatten von umliegenden Bäumen fallen auf das Bild und verleihen ihm eine natürliche Textur.

Hausschmuck in El Triunfo

Ein rustikales Holztor mit Verzierungen in einer gebackenen Ziegelmauer, umgeben von üppigen, rosa blühenden Sträuchern und einem blauen Blumentopf.

Drillingsblume in El Triunfo

Kakteen, Wanderwege und Wasserbecken

Ein Mann steht auf einem Felsen vor einer hügeligen Landschaft mit dichter Vegetation und einer Reihe von Kakteen. Er trägt ein schwarzes T-Shirt, kurze Hosen und Sonnenbrille. Der Himmel ist blau und die Sonne scheint hell.

Kakteen, Wanderwege und Wasserbecken

Tags darauf unternahmen wir einen Ausflug in die Sierra La Laguna, ein bis zu 2.000 m hohes Gebirge im Inland. Während eines Spaziergangs durch die grüne Landschaft mit Kakteen, ausgetrockneten Flussbetten und Wasserlöchern nutzten wir die Gelegenheit, uns in einem natürlichen Wasserbecken mit einem Wasserfall abzukühlen. Das klappte auch sehr gut, denn bei 32 °C Außentemperatur hatte das Wasser nur ca. 16 °C. Die Sierra bietet viele weitere Aktivitäten: von Wanderungen über Mountainbiking bis hin zu Quadtouren.

Whale-Watching und „El Arco“

Ein beeindruckendes Naturschauspiel mit zwei großen Felsformationen, die aus dem Meer ragen und einen natürlichen Bogen zwischen ihnen bilden. Das Meerwasser funkelt in der Abendsonne, während die Felsen eine rötliche Tönung annehmen, was eine malerische und ruhige Szene erschafft.

Whale-Watching und „El Arco“

 

Am letzten Tag unserer Reise gab es ein echtes Highlight: eine Whale-Watching-Tour. Wir hatten Glück, denn just an jenem 15. Dezember begann die Saison für diese Touren. Und was soll ich sagen: Gänsehaut pur! Riesige Buckelwale (laut Wikipedia 12–15 Meter lang) tauchten unter unserem Boot hindurch, so dass ich hoffte, sie tauchen nicht zu früh auf – ein unglaubliches Erlebnis. Auch schwarz-weiße Orcas konnten wir bewundern. Zum Abschluss fuhren wir am Wahrzeichen von Los Cabos vorbei: El Arco, das berühmte Felsentor von Cabo San Lucas. Ein würdiger Abschluss dieser großartigen Dienstreise!

Fazit: Ein anderes Mexiko entdecken

Ein Mann steht lächelnd vor einem farbenfrohen Wandgemälde mit dem Schriftzug "Los Cabos" und verschiedenen Darstellungen wie Herz-Luftballons, Vögeln und einem Heißluftballon. Der Hintergrund zeigt lebhafte, verschwommene Farben und Elemente, die mit einer lebendigen Urlaubsszene assoziiert werden können.

Fazit: Ein anderes Mexiko entdecken

Los Cabos hat mich überrascht. Weder Maya-Tempel noch Sombreros erwarteten mich, sondern Wildwest-Romantik und Hippie-Kalifornien. Die Menschen waren überaus freundlich und zurückhaltend, und das frische, lokale Essen war köstlich.

Das große Plus der Region sind die vielen Aktivitäten, die man unternehmen kann: Hochseefischen, Walbeobachtung, Sunset Cruises, Tauchen, Schnorcheln, Surfen, Wandern, E-Bike- und Quadfahren, Golfen und vieles mehr.

Das Baden ist oft nicht erlaubt, insbesondere an der Pazifikseite. Lassen Sie dies von Ihrem Reiseexperten prüfen, wenn Sie Badeurlaub planen.

Für reinen Badeurlaub lohnt sich die lange Flugstrecke nicht. Aber wenn Sie:

  • mal etwas anderes sehen möchten,
  • Nordamerika-Fan sind,
  • oder im Urlaub aktiv sein möchten,

… dann ist Los Cabos genau das Richtige für Sie.

Ich habe die Reise sehr genossen und kann Sie nun mit bestem Wissen und Gewissen zu Ihrem Los-Cabos-Urlaub beraten.

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