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Stefanie Eckardt
Rum und Rhythmus im Paradies
Bunt bemalte Kolonialfassaden flankieren die Gasse, in der Salsa-Musiker ihr Können zum Besten geben. Hin und wieder bahnt sich ein Oldtimer hupend seinen Weg vorbei an den Tanzenden. Über der Szene liegt der Duft von Meer, Zigarrenrauch und Rum. Es sind Vorstellungen wie diese, die den Inselstaat Kuba zum Sehnsuchtsort und einem der beliebtesten Reiseziele der Welt machen. Aufgrund seiner langanhaltenden politischen Isolation konnte sich das sozialistische Land viel von seinem ursprünglichen Charme bewahren. Bei all den kulturellen Highlights gerät ein weiterer Trumpf der Insel oft ins Hintertreffen: Die einmalige Natur. Traumhafte karibische Strände wie auf der Nebeninsel Cayo Coco und landschaftliche Perlen wie das Valle de Viñales sind ein Muss bei jeder Kuba-Reise.
Die kubanische Lebensart wurzelt in der kolonialen Geschichte der Insel. Traditionen sowohl der spanischen Kolonialherren als auch der westafrikanischen Sklaven haben Spuren in der Musik, den Religionen und der Küche hinterlassen. So bewahren die kubanischen Musik- und Tanzstile Mambo, Rumba, Cha-Cha-Cha und Salsa Einflüsse aus europäischer Tonalität und afrikanischen Rhythmen, die verbreitete Religion des Santeria vereint christlich-abendländische Elemente mit den Glaubensrichtungen Westafrikas. Zigarren und Rum – die kubanischen Exportschlager schlechthin – wären ohne die kolonialen Tabak- und Zuckerrohrplantagen nicht denkbar gewesen. 1898 erkämpfte sich Kuba die Unabhängigkeit von Spanien.
Unter den Anführern Ernesto „Che“ Guevara und Fidel Castro kam es 1959 zur Kubanischen Revolution und dem Sturz des Diktators Fulgencio Batista. Es kam zur Umwandlung Kubas in einen sozialistischen Staat, zur Annäherung an die Sowjetunion und zum Bruch mit den USA. In der Folge machten wirtschaftliche Sanktionen und Auswanderungswellen dem kleinen Land schwer zu schaffen. Da aufgrund eines Handelsembargos ab 1959 keine neuen Autos mehr aus den USA eingeführt werden durften, hauchten die Kubaner ihren alten Straßenkreuzern wieder und wieder neues Leben ein. Daher gehören in Kuba amerikanische Oldtimer aus den 40er und 50er Jahren wie selbstverständlich zum Straßenbild. Auch die pittoresken Altstadtfassaden von Havanna oder Trinidad verdanken ihre Erhaltung der wirtschaftlichen Situation: Wo Neubau zu teuer war, musste der Altbaubestand erhalten werden. All diese Umstände taten der Lebensfreude der jedoch Kubaner keinen Abbruch.
Erst vor wenigen Jahren wurde es privaten Unternehmern erlaubt, Restaurants zu gründen. Es entstanden die sogenannten Paladares, die meist landestypisches Essen anbieten. Die Kubanische Küche zeichnet sich durch den charakteristischen Mix aus europäischen, afrikanischen und vereinzelt sogar indianischen Einflüssen aus. Zu Fleisch- und Fischgerichten wird traditionell Congris gereicht, eine Beilage aus Reis und schwarzen Bohnen, wobei der Reis aus Spanien auf die Insel gelangte, die Bohnen ihren Ursprung aber in Afrika haben. Bezeichnenderweise nennen die Kubaner das Gericht auch Moros y Cristianos „Mauren und Christen“.
Spanisch ist die einzige offizielle Amtssprache Kubas. Mitarbeiter der Tourismusbranche sprechen jedoch meist auch Englisch. Außerhalb der Touristenzentren und im Gespräch mit älteren Personen benötigt man zumindest Spanischgrundkenntnisse, um sich zu verständigen.
In der tropischen Klimazone gelegen, bietet Kuba ganzjährig beste Voraussetzungen für einen Urlaub. Besonders die Trockenzeit von November bis April ist bei Touristen beliebt, wenn die Durchschnittstemperaturen zwischen 24 und 27 Grad liegen. Die Hochsaison auf der Karibikinsel liegt zwischen Dezember und Februar. Hier kann es etwas voller und teurer werden.
Von Mai bis Oktober hat die Regenzeit die Insel im Griff. Das ist allerdings kein Grund, die Insel zu meiden, denn einerseits fallen meist nur kurze Schauer und andererseits liegen die Temperaturen mit bis zu 34° C höher als in der Trockenperiode. Ein weiterer Vorteil: Es reisen insgesamt weniger Touristen nach Kuba.
Die Monate von Mai bis November gelten als Hurrikan-Saison. In diesem Zeitraum besteht die Chance, dass ein Tropensturm auf die Insel trifft. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch auch dann noch relativ gering. Zudem verfügt Kuba über ein Frühwarnsystem, das im Falle eines drohenden Hurrikans Warnungen an die Bevölkerung herausgibt. Nützlich sind überdies, die Statusmeldungen des National Hurricane Centers.
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
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Maximaltemperatur in °C | 29 | 30 | 31 | 31 | 32 | 33 | 34 | 34 | 33 | 32 | 32 | 30 |
Minimaltemperatur in °C | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 24 | 24 | 23 | 22 | 20 |
Sonnenstunden | 7 | 7 | 7 | 8 | 9 | 9 | 9 | 8 | 7 | 6 | 7 | 6 |
Wassertemperatur in °C | 25 | 24 | 25 | 26 | 27 | 27 | 28 | 28 | 28 | 28 | 27 | 27 |
Regentage | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 6 | 5 | 5 | 6 | 7 | 5 | 3 |
MEZ – 6 Stunden. Im Vergleich zu Deutschland wird in Kuba drei Wochen früher auf Sommerzeit umgestellt (Anfang März) und eine Woche später auf Winterzeit (Anfang November).
Auf Kuba existieren zwei Währungen. Der CUC (Cuban Peso Convertible) dient dem Handel mit Touristen, der CUP (Cuban Peso) ist die offizielle Währung für die Einheimischen. Der Wechselkurs zwischen CUC und CUP ist auf 1:24 festgelegt, wobei sich der Wert des CUC 1:1 nach dem Kurs des US-Dollars richtet. Ein Euro entspricht aktuell etwa 1.1085 CUC (Stand 2019). Der CUC darf nur auf Kuba getauscht werden. Besucher können dies bereits bei der Ankunft auf dem Flughafen erledigen.
Das Abheben von Geld aus dem Automaten ist auf Kuba nur per Kreditkarte (Visa oder Mastercard) möglich. EC-Karten oder Kreditkarten amerikanischer Institute wie American Express oder Diners Card werden nicht akzeptiert. Die Möglichkeit, bargeldlos zu bezahlen (per Visa und Mastercard), bieten lediglich größere Geschäfte, Hotels oder Restaurants in den touristischen Zentren und Großstädten an.
Die Einfuhr von bis zu 10 Kg Medikamenten für den Eigengebrauch ist zollfrei. Elektronische Geräte, wie GPS-Empfänger oder Walkie-Talkies, dürfen nur mit Sondergenehmigung eingeführt werden. Die Einfuhr von Wurst oder Milchprodukten ist verboten.
Die als Souvenir beliebten kubanischen Tabakprodukte und Alkoholika dürfen nur bis zu einer gewissen Menge zollfrei außer Landes gebracht werden. Die Grenzen liegen bei 50 Zigarren oder 100 Zigarillos bzw. bei einem Liter für Getränke mit mehr als 22 % Alkohol oder bei zwei Litern für Getränke mit weniger als 22 % Alkohol.
Für die Einreise nach Kuba benötigt man einen Reisepass, der zum Zeitpunkt der Einreise noch mindestens 6 Monate lang gültig ist. Drüber hinaus ist für einen Aufenthalt bis zu 30 Tagen eine Touristenkarte vonnöten. Diese muss vor bereits Reiseantritt erworben werden. Eine einmalige Verlängerung um 30 Tage ist möglich.
Kubareisende müssen für die Dauer ihres Aufenthaltes eine Reisekrankenversicherung vorweisen können oder am Flughafen eine Krankenversicherung für 2 bis 3 CUC pro Tag abschließen.
Für die Einreise nach Kuba bestehen keine Impfvorschriften. Dennoch ist eine Impfung gegen Hepatitis A empfehlenswert. Bei längerem Aufenthalt oder einer persönlichen Anfälligkeit sollte Impfschutz gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut bestehen.
Kuba gilt als Risikoland für Krankheiten, die von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen werden. Dazu gehören Dengue, Chikungunya und Zika, für die kein Impfschutz möglich ist. Reisende sind deshalb dazu angehalten, tagsüber mit Insektenschutzsprays und körperbedeckender Kleidung Mückenstichen vorzubeugen.